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Wenn die bunten Blätter fröhlich von den Bäumen segeln und man besser gut „be-Hutet“ durch den Park spaziert, um nicht mit Kastanien und Eicheln bombardiert zu werden, dann ist es wieder soweit: Herbstzeit – die perfekte Zeit, loszulassen.
Es ist ein Privileg, in Breitengraden zu leben, in denen wir alle vier Jahreszeiten intensiv erleben dürfen. Sicherlich, die Sehnsucht nach einem ewigen Sommer steckt in vielen von uns und er hat durchaus seine Vorteile: Denken wir nur an die vielen Sonnenstunden, leichte Kleidung, Sommerbräune, die Gute-Laune-Vibes, Eiscreme und als Sahnehaube obendrauf Strand & Meer – alles fühlt sich so leicht an …
Und doch: Ein immer währendes gleiches Klima birgt letztlich auch wenig Anspruch an uns selbst. Wir würden dadurch bequem in unserer Blase leben. Letztlich würden wir durch stets gleich bleibende Einflüsse konservieren. Denn wachsen können wir nur ausserhalb unserer Komfortzone. Leben bedeutet Veränderung. Und:
Veränderung bedeutet Loslassen.
Veränderung ist gut! Sie birgt die Möglichkeit, unser Leben zu verbessern, uns selbst zu verbessern. Wer nicht bereit zur Veränderung ist, wird auf Dauer unglücklich. Verweigern wir uns dem Prozess der Veränderung, verweigern wir uns, von Zeit zu Zeit loszulassen, so verweigern wir uns dem Leben.
Warum haben wir dann aber immer wieder Angst vor Veränderung? Angst, loszulassen?
Was steckt hinter unserer Angst?
Viele von uns haben Angst vor Veränderung. Angst vor dem Unbekannten, Angst davor, was die Zukunft wohl bringen mag. So halten wir lieber an unserem Lebensentwurf und den damit verbundenen Umständen fest. Ganz nach dem Motto: Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, was so viel heisst, wie: Wirklich glücklich bin ich jetzt zwar auch nicht, aber lieber so, als von größerem Glück träumen und am Ende gar nichts haben.
Lies diesen Absatz noch mal!
Und jetzt frage dich ehrlich:
Bist du glücklich?
Nicht Spatzenmäßig, nein. Mindestens Taubenmäßig, oder mutiger: wirklich und wahrhaftig glücklich? Lebst du das Leben, das du dir wünschst? Erfüllst du dir deine Sehnsüchte und Träume? Liebst du das Leben, das du gerade lebst?
Wenn du diese Fragen mit “JA!” beantworten kannst, dann wirf deinen Hut (den du zum Schutz vor Kastanien aufgesetzt hast) hoch in die Luft! Juble und freu dich des Lebens, du hast es geschafft. Du rockst! Glückwunsch zum Glücklichsein!
Wenn du diese Frage mit “NEIN!” beantwortest, dann lass dich umarmen. Ganz herzlich. Willkommen im Club “MENSCH SEIN” – du bist nicht allein.
Atme tief durch.
Lass uns gemeinsam mutiger werden. Mutiger bedeutet glücklicher! Bist du dabei? Mache dir einmal bewusst: Wenn du nicht glücklich oder zu ängstlich bist, um glücklich zu werden – wenn du den Spatz bevorzugst – dann bitte ich dich, dir deinen Spatz einmal genauer anzusehen: Wie lange hältst du ihn schon so in deiner Hand? Sieht er gesund aus? Wie stark drückst du ihn, um dich an ihm festzuhalten? Du merkst, worauf ich hinaus möchte …
Dein sogenannter Spatz ist auf Dauer nicht lebensfähig. Du wirst ihn früher oder später erdrücken oder er wird in deiner Hand verkümmern. Dir ist nicht ganz klar, was ich damit ausdrücken will? Nun, ersetze „Spatz“ durch „Leben“ – dann ergibt es mehr Sinn.
Es ist nicht möglich, einen Spatz lebendig zu konservieren. Es ist unmöglich, das Leben zu konservieren. Jeder Augenblick ist nur existent im Jetzt & Hier, eine Momentaufnahme, und ob wir wollen oder nicht, alles verändert sich. Immerzu. Egal, wie sehr wir uns auch dagegen stellen oder versuchen, Dinge zu bewahren:
Leben bedeutet Veränderung.
Und Veränderung impliziert Loslassen. Loslassen, was nicht mehr zu uns passt. Verabschieden, was nicht mehr ist. Sich trennen, von dem, was uns davon abhält, selbstbestimmt in die Zukunft zu gehen und glücklich zu werden.
Und ja verdammt, Zukunft kann Angst machen. Alles wäre so viel einfacher, wenn wir nicht ins Ungewisse hineintappten, sondern fröhlich-frei aus einem großen Koffer voller Möglichkeiten greifen könnten, ganz konkret und verbindlich.
Genau hier liegt doch der eigentlich Grund für unsere Angst vor Veränderung und unsere Zukunftsängste begraben:
Nicht zu wissen, was kommt
lässt uns machtlos und klein fühlen. Aber was wäre, wenn wir unsere trüben Gedanken („Am Ende bleibt mir dann vielleicht nicht einmal mehr der Spatz“) auf die Sonnenseite lenken würden? Was, wenn wir uns nicht für die Angst, sondern für die Zuversicht entscheiden würden? Was, wenn wir die Bereitschaft entwickeln würden, alles loszulassen, was nicht mehr passt? Und stattdessen voller Vorfreude wären, auf das, was kommt?
Zugegeben, es erfordert schon ein bisschen Mut, aber ganz ehrlich, ich persönlich halte es für eine viel größere Herausforderung, einen halbtoten Spatz zu konservieren und mit ihm bis ans Ende meiner Tage zusammenzuleben. Das hat nichts, aber auch gar nichts mit “Leben” zu tun. Frage dich: Was bedeutet “Leben” für dich?
“Leben? Ein unbändiges Gefühl – lebendigstes Lebensgefühl – aus dem heraus alles einen Sinn ergibt!”
– Coco –
Für mich impliziert Leben die Eigenschaften “farbenprächtig & facettenreich”. So wie der Herbst vor unserer Türe. Also, lass uns gemeinsam tief durchatmen. Nehmen wir den Herbst zum Anlass, ein bisschen mutiger zu werden. Die bunten Blätter und all die Herbstfrüchte sollen uns Ansporn sein, etwas zuversichtlicher zu werden. Lass uns die stürmischen, nassen, kalten und launischen Tage nutzen, abenteuerlustiger zu werden. Das Leben ist so wunderschön und wartet darauf, gelebt zu werden! Ich kann es nur wiederholen:
Der Herbst ist die perfekte Zeit, um uns daran zu erinnern, wie gut es tut, loszulassen!
Wie wunderschön das Leben in seiner Ganzheit ist, erkennen wir am besten, wenn wir uns warm einpacken und bei einem Herbstspaziergang all die kleinen und großen wunderbaren Veränderungen beobachten. Die bunten Blätter, die vielen Früchte, die kahl werdenden Äste.
Ich bin voller Bewunderung für den Herbst und all jene, die den Prozess des Loslassens mutig mitmachen. Die bereit sind, die Herausforderung “Leben” mutig und fröhlich anzunehmen. Deswegen liebe ich Laubbäume:
Ein Baum hat keine Angst, alte Blätter loszulassen.
Er weiss:
“Im nächsten Frühjahr werde ich neue Blätter bekommen und sie werden noch schöner, gesünder und frischer sein, als jene, die ich bereit war, abzuwerfen.”
Lass es uns dem Herbst gleichtun. Lass uns:
Angst gegen Vorfreude tauschen!
Erinnern wir uns, dass Veränderung auch für uns nur Gutes bedeuten kann. Es tut gut, bedingungslos ins Leben zu vertrauen. Für den Beweis musst du dir nur den Herbst anschauen. Atme tief durch und mache dir bewusst:
Ich wünsche dir einen wunderbaren, stürmisch-fröhlichen, kunterbunten Herbst! Schnapp dir deinen Hut und gehe im Wald oder Park spazieren. Genieße die Zeit des Loslassens. Mehr noch: Mach mit!
Wissend:
Alles entwickelt sich zu deinem Besten!
Für dich, die Quickessenzen „Loslassen“.
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Herzlich,
Coco – Founder von Sweets for your Soul